Physiologisch trinken, besser wachsen!
Die Karriere einer Milchkuh beginnt am Tränkeeimer. Hier ein paar Fakten, die oftmals im Betrieb übersehen werden, aber immer wieder für Probleme sorgen.
- Langsam trinken ist gesund
Das Verdauungssystem des Kalbes ist auf einen langsamen Milchfluss von der Kuh ausgelegt. Daher trinkt es physiologischer Weise in kleinen Schlucken und produziert dabei große Mengen an Speichel. Die darin enthaltene Lactoferrin-Lactoperoxidase hat antioxidative und antimikrobielle Eigenschaften, die die Immunität des Kalbes steigern. -
Schnell trinken verursacht Durchfall und reduziert das Wachstum
Ist die Öffnung am Nuckel zu groß, kann die Schlundrinne überlaufen und Milch in den Pansen geraten, was zu lebensbedrohlichen Blähungen führen kann. Trinkt das Kalb zu schnell, wird aber auch zu wenig Speichel beigemengt, sodass die Milch nicht richtig gerinnt und ein Übermaß an Laktose in den Darm gelangt. Dies ist der Ausgangspunkt für Durchfälle und ein ideales Biotop für Bakterien. Milchkühe, die in ihren ersten drei Lebensmonaten eine Durchfallerkrankung erlitten, hatten durchschnittlich 344 kg weniger ECM 305 als die Vergleichsgruppe ohne Durchfall. (C.Svensson, J. Hultgren 2008) -
Gesunde Jungkühe durch richtiges Saugen
Ein Kalb, das langsam und ausgiebig saugen kann, hat nach der Nahrungsaufnahme nicht mehr das Bedürfnis, seine Kollegen zu besaugen. Das Kalb ist ruhiger, und es kommt seltener zu Komplikationen wie Ansaug-Mastitis bei Jungkühen. - Das Ziel: Vier Liter in einer Viertelstunde!
Ein Kalb, das mit Eutergeschwindigkeit gefüttert wird, sollte 12-15 Minuten mit Saugen verbringen. Das fördert die Verdaulichkeit der Milch und damit das Wachstum des Kalbes – und letztendlich auch die Lebensleistung (Milchleistung, aber auch Fruchtbarkeit!) der Kuh.
Wir bedanken uns für die redaktionelle Unterstützung bei der Firma HiKo Tränketechnik!
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