Gut gelöst – besser verabreicht

Gut gelöst – besser verabreicht

2. Dezember 2020 Aus Von Administratorin

Moderne Pulverzulassungen setzen immer häufiger auf die Verabreichung über das Trinkwasser. In manchen Fällen sind die Wirkstoffe aber nicht gut löslich. Im Labor der Animed Service AG wird getüftelt – und nach der einzig klaren Lösung gesucht.

Unsere Produkte sind immer nur so gut, wie ihre Einfachheit in der Anwendung. Daher schätzen wir es besonders, wenn wir Feedback bekommen, und das kann sich so anhören: „Euer Amoxi-PUR löst sich nicht immer so gut, einer meiner Bauern weiß nicht, was er mit dem Bodensatz machen soll.“ Genau hier, an der Schnittstelle zur Praxis stellt man dann fest, dass eine kurze Wartezeit bei einem Pulver zwar praktisch ist, aber keineswegs der wesentliche Faktor. Die Löslichkeit dagegen ist essentiell für die sichere Anwendung von Arzneimitteln, speziell im Hinblick auf die große Zahl an Zulassungen, die mittlerweile nur mehr für die Trinkwasserverabreichung konzipiert sind. Der Grund dahinter: Für die Mischbarkeit mit Futter müssen meist sehr umfangreiche Studien angefertigt werden, in denen man die Homogenität der Mischung, wie auch die Stabilität (Haltbarkeit) demonstrieren muss. Da die Trinkwassermedikation in den großen Märkten wie Deutschland, Niederlande, Dänemark und Spanien die Standard-Verabreichungsmethode ist, ist der Mehraufwand für viele große Anbieter von Tierarzneimitteln nicht zu rechtfertigen.

Bei schwer löslichen Substanzen sind in manchen Zulassungen bereits Hilfsstoffe, die die Löslichkeit beeinflussen, beigemischt. Hier handelt es sich in erster Linie um Säuren, wie etwa Zitronensäure. Doxycyclin beispielsweise löst sich durch pH-Wert-Verschiebung in den sauren Bereich sehr gut.

Zurück also zu Amoxi PUR, einem 100 %-Amoxicillin-
Trihydrat mit kurzer Wartezeit für Kälber (Fleisch: 3 Tage) und Schweine (1 Tag). Hier wird die Löslichkeit nicht durch Ansäuerung, sondern durch eine Steigerung des pH-Werts verbessert. Versuche mit Natriumcarbonat, haben gezeigt, dass es zu einer homogeneren Mischung mit weniger Bodensatz kommt. Umso wichtiger ist es aber, dass die Betriebe ihren Wasser-pH kennen bzw. der Landwirt darauf hingewiesen wird, dass die Stabilität einer Trinkwasserzubereitung bei einem bestimmten pH (meistens bei zwei Werten für hartes und weiches Wasser) lt. Gebrauchsinformation gesichert ist. Arbeitet man zur Verbesserung der Löslichkeit mit Zusätzen, sollte man jedenfalls darauf achten, die Zubereitung zeitnah zu verabreichen.

Im nächsten Heft stellen wir Ihnen ein Serviceprodukt für Trinkwasserzubereitungen vor.